BEISPIELE AUS DEM WETTBEWERB 

DEMOKRATISCH HANDELN

Hier findet Ihr inspierende Projektbeispiel aus dem Wettbewerb des Fördervereins Demokratisch Handeln e.V.

There is no planet B ornheim

Beispiel für ein Projekt zum Klimaschutz

In Bornheim etabliert eine Schule den Arbeitskreis „Umwelt“. Mitglieder sind Schülervertreter*innen. Ihr Ziel ist es, den Umwelt- und Klimaschutz präsent zu machen, zu diskutieren, praktisch umzusetzen und in den Schulalltag zu integrieren. Die Schüler*innen stehen im Kontakt mit anderen Schulen der Stadt, dem Schulcatering und kommunalen Abfallentsorgungsunternehmen, um wirkungsvoll, effizient und gemeinschaftlich zu handeln.

Durch niederschwellige Angebote, Informationsweitergabe und Visualisierungen wird die gesamte Schulgemeinschaft schließlich einbezogen. Zum Beispiel werden Plastik- und Papierbecher an der Schule vollständig durch selbst designte „Coffee-to-go-again“-Pfandbecher ersetzt. Zur Erläuterung des Prinzips gestalten die Beteiligten Plakate und ein Erklärvideo. Weiter wird eine Pfandbox für Pfandflaschen aufgestellt, die bisher häufig im Müll gelandet sind. Der Erlös kommt einer Aufforstungsorganisation zugute. An den Schulcomputern und Tablets läuft nach einer Umstellung nun die Standardsuchmaschine „Ecosia“, die CO2-neutral arbeitet und Energie aus regenerativen Quellen bezieht.

In Gesprächen mit dem Bürgermeister überzeugen die Schüler*innen und so wird Mülltrennung in der Schule angeregt und Ressourcen gespart. Dabei sind Eigenständigkeit und Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen besonders gefragt. Neben der Papiertonneneinführung gibt es einen schuleigenen Kompost im Schulgarten, um die Mengen des Restmülls weiter zu reduzieren. 

Zeit für grün & bunt

 

Beispiel für ein Projekt zum Klimaschutz

Anlässlich des dreißigjährigen Jubiläums der UN-Kinderrechtskonvention setzen sich die Schüler*innen einer innerstädtischen Grundschule mit den Lebensumständen in ihre Stadt auseinander.

Bei Rundgängen durch die Stadt äußern die Schüler*innen immer wieder ihre Betroffenheit über vermüllte Spielplätze, Hundekot in der Fußgängerzone und einen Mangel an Freizeitmöglichkeiten. In Verbindung mit den Kinderrechten auf Freizeit und saubere Umwelt entwickeln sie das Projekt „Zeit für grün & bunt“. Unter der Fragestellung „Wie können wir unsere Stadt grüner und bunter machen?“ äußern die Schüler*innen eigene Ideen zur Veränderung des Stadtbildes.

Neben kleinen Geschenken für die Stadtbevölkerung gestalten die Schüler*innen Plakate mit „Müllmonstern“, die nun einige der städtischen Mülleimer zieren, sowie Schilder, um die Menschen in der Innenstadt freundlich zu begrüßen. Sie begrünen ihren Schulhof sowie zwei Beete in der Innenstadt. Außerdem produzieren sie verschiedene Trickfilme und einen Rap-Song mit dem Titel „Zeit für grün und bunt“. Ein Höhepunkt der Ergebnispräsentation ist ein innerstädtischer Aktionstag, an dem sich auch Kooperationspartner*innen und Geschäftsleute beteiligen.

Die Schüler*innen formulieren abschließend ihre weiterführenden Ideen und Wünsche und  können diese in den Stadtschüler*innenrat einbringen.

Einsatz für Menschenrechte - Menschenrechtsbildung und AI-Briefmarathon

Beispiel für ein Projekt zu den Menschenrechtenz

In einem Grundkurs „Politik und Wirtschaft“ organisieren 23 Schüler*innen mit ihrem Projekt „Einsatz für Menschenrechte“ einen schulweiten Briefmarathon und machen auf die Menschenrechte und das Schicksal von Personen, denen diese nicht gewährt werden, aufmerksam. Sie schaffen damit ein Bewusstsein für Menschenrechtsverletzungen und motivieren zum eigenständigen Handeln, emanzipatorischen Denken und solidarischen Miteinander weit über nationale Grenzen hinaus. 

Die Idee der Schüler*innen ist das schulweite Unterschreiben von Appellbriefen im Kontext des Amnesty International-Briefmarathons. Zu diesem Zweck besuchen die Teilnehmer*innen nahezu alle Klassen der Schule und informieren über betroffene Menschenrechtsaktivist*innen und über ihr Vorhaben. Zu diesem Zweck bilden die Schüler*innen Zweier-Teams und bereiten selbstständig Kurzvorträge vor, um ihre Mitschüler*innen zur Teilnahme zu motivieren. Zusätzlich werden in der Schule Plakate gestaltet, ein Aufsteller mit der UN-Menschenrechtscharta illustriert und in der Pausenzeit Informationsstände betreut.

Unterstützt wird der Grundkurs „Politik und Wirtschaft“ von einem Kunstkurs, der Laternen bastelt und mit dem Entzünden eines Lichts an das Schicksal der Menschenrechtsaktivist*innen erinnert. Zusätzlich wirbt die Schüler*innenvertretung auf den sozialen Medienkanälen für den Briefmarathon und stellt den Follower*innen jeden Tag einen neuen Fall vor. 

Econo-My-World – Ein Spiel zur Globalisierung und Migration

Beispiel für ein Projekt zu den Menschenrechtenz

In dem kooperativen Projekt „Econo-My-World – Ein Spiel zu Globalisierung und Migration“ erstellen Schüler*innen gemeinsam ein Brettspiel. In dem Spiel werden die globalen Migrations-, Finanz- und Wohlstandsströme ersichtlich und reflektiert. So machen sie auf Missstände, Auswirkungen von Monopolstellungen und Gefahren einer ausschließlich auf Gewinn orientierten Wirtschaftspolitik aufmerksam. 

Das Spiel basiert auf den Prinzipien der Globalisierung und verdeutlicht spielerisch Migration, Finanzströme, Ungleichheit und Ausbeutung. Im Rahmen des Brettspiels übernehmen die Spieler*innen die Position eines global agierenden Konzerns und müssen sich für Gewinnmaximierung oder sozialen Fortschritt entscheiden. So schafft es das Projekt, abstrakte Ungleichheitsmechanismen verständlich zu machen und den Mitspieler*innen ein Verständnis der Wirtschaft und Welt zu vermitteln. 

Für die inhaltliche Aufbereitung gestalten die Schüler*innen Plakate, die sich mit Kinderarbeit im Kontext von Teppich- und Textilindustrie, Schmuck, Feuerwerkskörpern und Zigaretten beschäftigen und setzen sich mit den sich auf den Produkten befindlichen Gütesiegeln auseinander. Zusätzlich führen die Teilnehmer*innen eine Umfrage zum Thema „Kaufverhalten bei Textilien und ethisches Bewusstsein“ an ihrer Schule durch. Dadurch gewinnen sie Einblicke in den Umgang mit dem Thema an der eigenen Schule.

Bayerns Schüler mischen mit – Deine Postkarte an den Landtag

Beispiel für ein Projekt zum Thema Partizipation

Das Projekt „Bayerns SchülerInnen mischen mit! – Deine Postkarte an unser Parlament“ wird in Zusammenarbeit mit dem „Schulnetzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ initiiert. Schüler*innen verschiedener Schularten und Jahrgangsstufen ganz Bayerns versenden im Oktober 2018 Postkarten an die Abgeordneten des neu gewählten Landtages. 

Auf den Postkarten formulieren die Schüler*innen, was ihnen an der Demokratie, in der sie leben, gefällt, und welche Wünsche und Ideen sie haben. Ziel des Projektes ist es, Stimmen von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und aufzuzeigen, dass sie Möglichkeiten zur Gestaltung der Zukunft haben und diese nutzen wollen. Zur Vorbereitung auf die Aktion wird in Unterrichtseinheiten über das politische System, Themen und Parteien gesprochen. Anschließend schreiben die Schüler*innen die Postkarten. Im Rahmen der Aktion werden insgesamt 1.500 Postkarten an den Landtag versendet. Die Schüler*innen setzen ein Zeichen gegen Politikverdrossenheit, Hetze, Verunsicherung sowie Angst. Sie zeigen, dass alle Menschen eine Stimme haben und auch mit verhältnismäßig wenig Mitteln an die Politik herantreten können. 

Generationendialog: Wir sind Europa!

Beispiel für ein Projekt zum Thema Partizipation

Schüler*innen der zehnten Klasse und Senior*innen treffen anlässlich der Europawahl aufeinander, um über die Bedeutung der EU für die Entwicklung Europas zu sprechen. Sie diskutieren über ihre Ideen von Europa im Kontext europäischen Denkens und Handelns.

Zum Austausch und um neue Perspektiven zu gewinnen laden die Jugendlichen drei Senior*innen der örtlichen Seniorenresidenz nebst Residenzleitung ein. Erst wird in großer Runde besprochen, was Europa für jede*n Einzelne*n bedeutet. Anschließend diskutieren die Jugendlichen und die Rentner*innen in gemischten Kleingruppen Fragen zur Bedeutung der EU.

Die Projektteilnehmer*innen begeben sich auf die Suche nach Funktion und Wirkungsmacht der europäischen Gemeinschaft für gesamtgesellschaftliche wie politische Verhältnisse. Die Verantwortlichkeit zur politischen Partizipation jeder Generation, insbesondere jedes einzelnen EU-Mitglieds, rückt in den Vordergrund, während die Differenz zwischen jungen und alten Menschen zurücktritt.